Ein Derbysieg, ein Arbeitssieg und Swales in Torlaune
Nach der bitteren Niederlage im Spitzenspiel gegen den UHC Sarganserland folgte diese Woche gleich der nächste Gradmesser – das Derby gegen Bülach. Eine Affiche, die über 300 Interessierte in die Sporthalle Hirslen lockte. Und das aus gutem Grund: Das Hinrundenspiel im Hatzi war emotional und hart umkämpft – mit besserem Ende für UBN. Auch dieses Mal sollte das Derby nicht enttäuschen.
Bülach legte los wie die Feuerwehr: Noch nicht eine Minute war gespielt, als ein erstes Raunen von den Rängen zu vernehmen war. Ein Bülacher Schuss aus der zweiten Reihe klatschte hinter UBN-Schlussmann Hagen an den Pfosten. Effizienter war UBN: Stadler brachte den Ball aufs Tor, Swales reagierte blitzschnell und schob zum 1:0 ein. Lange währte die Freude allerdings nicht. Nur zwei Minuten später glich Renold aus. Es entwickelte sich ein umkämpftes Drittel, bei dem UBN leichte Vorteile hatte, diese aber nicht in weitere Tore ummünzen konnte.
Der Mittelabschnitt begann, wie das erste Drittel aufgehört hatte: mit hohem Tempo und intensiven Zweikämpfen. Das erste Ausrufezeichen des zweiten Drittels setzte dann Tomaselli nach einem Konter, als er mit einem platzierten Schuss das 2:1 erzielte. Es folgte eine Minute, die man so schnell nicht vergessen wird: Bülach presste hoch, wurde aber gnadenlos ausgekontert. Scheitlins weiter Ball landete bei Beutler, der eiskalt zum 3:1 einschob. Keine 30 Sekunden später nutzte Bühlmann einen Fehler im Bülacher Aufbau, bediente Swales – 4:1! Bülach sah sich anschliessend gezwungen ein Timeout zu nehmen – allerdings ohne Erfolg. Denn nur 11 Sekunden nach Wiederanpfiff jubelte UBN bereits über das 5:1. Ein Bülach-Verteidiger hatte den Ball unglücklich ins eigene Tor abgelenkt. Kurzer Reminder: Vom 1:1 zum 5:1 vergingen gerade einmal 74 (!) Sekunden. Bülach ersehnte nun die Drittelspause. Vor dem Pausentee setzte Swales aber noch einen drauf: Wieder reagierte er nach einem Schuss von Stadler am schnellsten und netzte eiskalt.
Im Schlussdrittel war die Luft weitgehend raus. UBN verwaltete souverän, während Bülach gedanklich schon beim nächsten Spiel schien. Doch Swales sorgte noch für einen Schlusspunkt: Mit seinem vierten Tor des Abends krönte er seine starke Leistung und sicherte UBN einen klaren 7:1-Derbysieg.
Lange Zeit zur Freude blieb UBN aber nicht. Weniger als 24 Stunden später begrüsste man die Vipers Innerschwyz im Hatzi. UBN sichtlich noch euphorisiert vom Abend zuvor traf auf eine Truppe, die ihrerseits Punkte brauchte, um weiterhin im Playoff-Rennen mitmischen zu können.
Die Gäste starteten engagiert, doch es war erneut Stadler, der mit einem schönen Zusammenspiel über Blumer das 1:0 erzielte. Die Antwort der Vipers liess nicht lange auf sich warten: Per spektakulärem Zorro-Penalty glichen sie nur Sekunden später aus und legten kurz darauf nach – 1:2 nach dem ersten Drittel.
UBN kam stark aus der Kabine: Ein schneller Konter über Weder und Mächler brachte den Ausgleich. Doch die Vipers kämpften weiter verbissen und gingen dank unermüdlichem Einsatz bis zur Spielmitte mit 4:2 in Führung. UBN reagierte, erhöhte das Tempo und verkürzte kurz vor der Pause durch Swales auf 3:4.
Der Schlussabschnitt war ein echter Krimi: Zwei Minuten nach Wiederanpfiff stellte Swales mit seinem zweiten Treffer auf 4:4. Doch die Vipers schlugen sofort zurück. Das Spiel wogte hin und her, bis Blumer und – wie könnte es anders sein – Swales mit einem Doppelschlag in Führung gingen. Aber auch das 6:5 hatte nicht lange Bestand. Die Vipers glichen erneut aus, ehe UBN mit einem furiosen Endspurt alles klar machte. Innerhalb von 35 Sekunden sorgten Stüssi, Blumer und Swales mit drei Toren für die Entscheidung. Das 9:7 kurz vor Schluss war dann nur noch Resultatkosmetik. Bestplayer gegen die Vipers war wieder Swales, der somit 8 Tore einem Wochenende erzielte.
UBN holt damit wichtige sechs Punkte im Kampf um ein mögliches Heimrecht in den Playoffs. Weiter geht’s bereits am kommenden Samstag auswärts in Appenzell. Hopp UBN!
Autor: N.G.